Lichtenberg: Möllendorffstraße

TCHOBAN VOSS Architekten GmbH und ST raum a. GmbH

Klimafreundlicher Raumwandel

Auf der Südseite der Möllendorffstraße steht eine Tafel mit einem Bild des historischen Dorfkerns von Lichtenberg im 18. Jahrhundert. Zu sehen ist ein dichter, humaner, 
urbaner Raum mit Holzfachwerkhäusern. Dies wurde unser Leitmotiv für eine ökologisch bewusste und sozial freundliche Ergänzung der Stadträume. Nichts wird bei unserem Vorschlag abgerissen. Bestehende, unattraktive Lücken werden mit sozialen Nutzungen und mit dringend benötigtem Wohnraum in nachhaltiger Holzhybridbauweise geschlossen. Die Straßenkanten erhalten attrak­tive öffentliche Grünflächen. Vor den Discounter-Parkplätzen entsteht eine straßenbegleitende Bebauung. Die Dächer der Straßen-
bahnhaltestellen tragen Photovoltaikpaneele: Wetterschutz in Kombination mit ökologischer Energiegewinnung. Die Wartebereiche der Haltestellen erhalten Cafés und Kioske. Aus drei Fahrspuren für den Autoverkehr werden zwei, ein neuer Radweg ersetzt den Parkplatz­streifen, daneben gibt es viel Platz für die Fußgänger.

© Maximilian Meisse
© Maximilian Meisse

Bestehender Straßenraum

Wie überall in Berlin treffen entlang der 
Möllendorffstraße stadthistorische Schichten aufeinander: Am Loeperplatz befindet sich die alte Pfarrkirche, davor ein kleines Denkmal. Am Roederplatz bleibt im Osten ein nicht klar definierter, dreieckiger Raum. Entlang der überbreiten Straßen, wie an der zwischen den Plätzen gelegenen Straßenbahnhaltestelle Möllendorffstraße/Storkower Straße, stehen Häuser verschiedener 
Epochen. Überall fehlen Erdgeschossflächen mit attraktiven Angeboten.

Lageplan und Entwurfsskizzen

Der von Sergei Tchoban gezeichnete Lageplan und seine stadträumlichen Skizzen zeigen die Verdichtung entlang der Möllendorffstraße: Die Einfügung der neuen Wohngebäude in den Bestand (1), die neue städtische Fassung des Parkplatzes (2), den neuen Platz vor der Schostakowitsch-Musikschule (3), die neue Fassung mit Wohnungsbau auf Höhe der Begegnungsstätte „Das bunte Haus“ (4) und die neue städtische Kante vor dem Supermarkt Ecke Herzbergstraße (5).

© Sergei Tchoban
© Sergei Tchoban

Die Vision für eine Weiterentwicklung der Möllendorffstraße

© TCHOBAN VOSS Architekten GmbH + St raum a. GmbH
© TCHOBAN VOSS Architekten GmbH + St raum a. GmbH
© TCHOBAN VOSS Architekten GmbH
Von links nach rechts:
René Hoch, TCHOBAN VOSS Architekten; 
Nicholas Beloso und Stefan Jäckel, ST raum a. GmbH; Sergei Tchoban, TCHOBAN VOSS Architekten
© TCHOBAN VOSS Architekten GmbH

Team

Sergei Tchoban ist ein international tätiger deutscher Architekt und Künstler. Er ist 
geschäftsführender Gesellschafter von TCHOBAN VOSS Architekten. Das Büro plant und baut für nationale wie internationale Auftraggeber im öffentlichen und privaten Sektor. Mit über 160 Mitarbeitern bietet das Büro mit Standorten in Hamburg, Berlin und Dresden „architektonisch und funktional nachhaltige Lösungen für unterschiedlichste Bauaufgaben“.

ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH gestaltet Freiräume von Wohnanlagen, Schulen, Botschaften, Büros und Parks und begleitet Projekte in allen Leistungsphasen.

https://tchobanvoss.de/

https://www.strauma.com/