Potsdam: Nuthestraße
MÄCKLERARCHITEKTEN, HKK Landschaftsarchitektur und ARGUS Stadt und Verkehr
Ein neues Tor zur Stadt
Der östliche Potsdamer Stadteingang an der Humboldtbrücke erhält ein Baumdach und führt die Größe der sechsspurigen Schnellstraße auf ein menschliches Maß zurück. Gleichzeitig erhält die Straße eine neue räumliche Fassung. Das großzügige Baumdach, dessen Bäume schon bei der Pflanzung eine stattliche Größe haben sollen, unterstreicht den Raumeindruck. Die großen Bäume sind schon von der Humboldtbrücke aus sichtbar und betonen einladend die neu geschaffene Torsituation am Brückenkopf. So entsteht ein neuer Stadteingang für den Südosten Potsdams.
Bestehender Straßenraum
Potsdams Stadteingang an der HumboldtBrücke stellt mit acht Fahrspuren und Straßenbahngleisen einen unattraktiven Straßenraum dar, der zu einem räumlich gefassten „Stadttor“ mit reduzierter Verkehrskapazität umgebaut werden kann. Die Nuthestraße beginnt an der Berliner Straße und verbindet seit Ende der 1970er Jahre die Potsdamer Innenstadt mit den Stadtteilen Zentrum Ost, Babelsberg, Schlaatz, Drewitz und Stern.
Lageplan
Im Lageplan wird die Zonierung des neugeordneten Straßenraumes deutlich. Der Verkehr wird parallel zu den ehemaligen Pferdeställen geführt. Ein langgestreckter Neubau an der verschmälerten Nuthestraße trennt die Straße von den beiden neuen Höfen, die vor dem Kunstraum Potsdam und dem T-Werk entstehen. Klimaresiliente Bäume werden sowohl die Straße als auch den Hof und den Platz prägen. Auch im Süden der Straße ist Platz für einen Neubau mit dringend benötigten Wohnungen.
Schnitte
Durch den höher gelegenen Brückenkopf unterscheidet sich das zur Humboldtbrücke ansteigende Straßenniveau vom tiefer liegenden Geländeniveau der ehemaligen Pferdeställe. Der neue Langbau wird einerseits die Straße von den Platz- und Hofbereichen eindeutig abgrenzen, gleichzeitig vermag er die verschiedenen räumlichen Niveaus des Stadtraums im Inneren miteinander zu verbinden.
Piktogramme
Ehemals umschlossen die Pferdeställe zwei miteinander verbundene Höfe. Eine Havelbrücke existierte nicht. Im Krieg wurde der südliche Anlagenteil zerstört. Mit dem Bau der Humboldtbrücke (1978/1981) entstand die heutige große Verkehrskreuzung, die den Stadtraum auflöste und für Fußgänger unpassierbar machte. Durch Neuordnung der Verkehrsflächen, Neubauten entlang der Nuthestraße und große Bäume wird der Stadtraum neu definiert.
Lageplan Verkehr
Durch die zum Erreichen der Klimaziele erforderliche Verkehrswende kann mit einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens um 30 Prozent gerechnet werden. Dadurch können stadteinwärts zwei Fahrspuren der Nuthestraße entfallen. Diese haben, wie auch die drei Spuren stadtauswärts, jeweils eine Breite von 3,25 Meter. Die Rad- und Gehwege werden mit dem Bestand verknüpft.
Entwurf
Der Stadteingang wird neu definiert, die historische Bebauung ergänzt sowie räumlich aufgewertet. Aus der autobahnähnlichen Einfahrt in die Stadt Potsdam wird ein repräsentativer Stadteingang für alle, ob zu Fuß, per Fahrrad, ÖPNV oder Pkw.
Team
Mäckler Architekten planen Gebäude unterschiedlicher Größe und Nutzung bis hin zu Stadtquartieren. HKK Landschaftsarchitektur gestaltet harmonische Freiräume mit Ästhetik, Ökologie und Funktionalität. ARGUS Stadt und Verkehr befasst sich mit allen städtischen Mobilitätsfragen.