Steglitz: Wolfensteindamm/Schloßstraße
Vom Verkehrsknoten zum Stadtplatz
Das Projekt beschäftigt sich mit drei Straßen unterschiedlicher Prägung, die den Charakter des Bezirks Steglitz bestimmen: mit der Einkaufsstraße Schloßstraße, der Stadtautobahn A 103 und dem „Zubringer“ Wolfensteindamm. Die vorgeschlagene Intervention sieht daher drei verschiedene Maßnahmen vor, um diesen vom Auto dominierten Raum in einen vom Maßstab des Menschen geprägten Ort zu verwandeln: In der Schloßstraße werden die Fahrbahnen zugunsten von Fußgängern und Radfahrern reduziert und damit das Straßenprofil eines „Boulevards“ fortgesetzt. Die A 103 wird auf Stadtniveau zurückgebaut und von bisher acht auf vier Fahrspuren beschränkt. So gewinnen wir Flächen für einen linearen Park am S-Bahn-Damm und können die verbleibende Straße zum „Parkway“ umwandeln. Und der Wolfensteindamm wird zur Quartiersstraße zurückgebaut, wodurch Baufelder für die Ergänzung der bestehenden Wohnblöcke entstehen. Die vielspurige Kreuzung der drei Straßen wird zu einem weitläufigen Kreisverkehr und lässt in ihrer Mitte einen städtischen Platz mit Aufenthaltsqualität und einer neuen „Landmarke“ entstehen.
Bestehender Straßenraum
Heute zeigt sich die Kreuzung der drei Straßen Schloßstraße/Unter den Eichen, A 103 und Wolfensteindamm als ein See aus Asphalt, vom Auto beherrscht. Die wenigen verbliebenen historischen Spuren – das Rathaus, der Friedhof, die Kirche – gehen in der überwältigenden Infrastruktur und der Bebauung der 1970er Jahre unter.
Lageplan 1:2.000
Der Lageplan M 1:2.000 zeigt die vorgeschlagenen Maßnahmen im Kontext des gesamten Quartiers in Steglitz: Die Schloßstraße als Boulevard, der nicht nur von Geschäftshäusern, sondern auch von kleinen Plätzen gesäumt ist, die ehemalige A 103, die sich in einen Parkway verwandelt hat, den neuen Stadtplatz und den Wolfensteindamm, der zu einer Nachbarschaftsstraße geworden ist.
Analytische Skizzen
Volumetrie, Verkehr und Grün, jeweils vorher und nachher.
Lageplan 1:500
Der Lageplan 1:500 zeigt den städtischen Platz in seiner Beziehung zu den ihn einfassenden Bauten und seine Gestaltung. Durch seine erhöhte Lage, die ihn vom Straßenraum trennt, den Wechsel von gepflasterten und grünen Flächen und die Einrichtung von Ruhezonen mit beschatteten Sitzgelegenheiten stellt er sich als städtischer Ort mit hoher Aufenthaltsqualität dar.
Schnitt
Schnitt durch den Raum des neuen Stadtplatzes.
Ein neuer Großstadtplatz
Perspektivischer Blick auf Augenhöhe von der Ecke Schloßstraße/Wolfensteindamm nach Norden. Im Vordergrund die neue Straßenführung und der neue, erhöhte Stadtplatz, der von der neuen Sockelbebauung des „Steglitzer Kreisels“ begrenzt wird. Links der Boulevard Schloßstraße, rechts die „Mündung“ des neuen Parkways, der die A 103 ersetzt.
Team
Das Projekt wurde von Bernd Albers Architekten (Silvia Malcovati und Stefan Lotz) mit ENS-Architekten (Dieter Eckert, Hubertus Negwer, Wouter Suselbeek) in Zusammenarbeit mit Studierenden der FH Potsdam verfasst. Mitarbeit: Mariana Dasheva, Jakob Dörre, Dennis Garcaliuc, Aaron Kührt, Nicole Rommel, Fina Spier.
https://www.eckertnegwersuselbeek.de/