Schöneberg: Lietzenburger Straße

Verkehrsschneise wird Stadtstraße

Das neue Straßenprofil der Lietzenburger Straße schafft eine Vielzahl an Bewegungsflächen für Fußgänger und qualitätvolle Verweilzonen. Offen klaffende Raumkanten werden mit neuer Wohnbebauung geschlossen. Die 
Erdgeschosse erhalten vorgelagerte Grünzonen und 
laden mit Cafés, Restaurants, Werkstätten, Praxen und Einkaufsmöglichkeiten zum Flanieren und Verweilen ein. 
Die Verkehrsspuren werden durch querlaufende, versickerungsoffene Plätze gegliedert. Der schwellenlos und mit geometrischen Pflasterungen ausgeführte Belag schafft eine gemeinsam von allen Verkehrsteilnehmern wahrgenommene Bewegungs- und Aufenthaltsfläche. Bäume, Grünflächen und Plätze tragen bei zu einem Ort, der nicht dem Verkehr, sondern den Menschen gewidmet ist.

© Maximilian Meisse
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Bestehender Straßenraum

Durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges entstanden Trümmergrundstücke, durch die diagonal die Lietzenburger Straße als „autogerechte Südtangente“ zur Entlastung des Straßenzuges Kurfürstendamm/Tauentzienstraße gelegt wurde. Die bishe­rigen Grünbereiche liegen in mittiger „Insel­lage“ und sind durch die breiten Asphalt­straßen von den Gebäuden getrennt.

© gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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Die autogerechte Südtangente im Schöneberger Norden wirkt sich städtebaulich als trennendes Element aus.

1 Um Wohnflächen und Interaktions­räume zu schaffen, wird eine Stadtverdichtung mit Neubauten und „Treffpunkt­pavillons“ vorgenommen.

2 Im zukünftigen Stadtraum zeigen sich zeitgemäße Formen der Mobilität, großzügige Grünbereiche und eine auf den Menschen ausgerichtete Stadtbeleuchtung.

3 Ein öffentlicher Raum für alle Nutzer entsteht aus verknüpften urbanen Plätzen und Mobility-Hubs mit integrierten Lade­stationen.

© gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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Bestehender Straßenraum

Vier Fahrspuren (mit zwei Längsparkspuren) für den Autoverkehr bilden ein schwer überwindbares Hindernis für Fußgänger und 
Fahrradfahrer und erzeugen Freiräume ohne Verweilqualitäten.

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Blick von oben: Die Lietzenburger Straße wird heute als Verkehrsschneise wahrgenommen.

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Der heutige Straßenraum der Lietzenburger Straße wurde im Sinne der autogerechten Stadt gestaltet. Räume für Fußgänger sind dem Autoverkehr untergeordnet.

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Begrünte Freiräume sind mittig zwischen insgesamt sechs Fahrspuren angeordnet und somit von den Anwohnern isoliert.

© Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
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© Maximilian Meisse
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© gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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Vision

Der Fahrverkehr wird durch den neuen 
Verlauf entschleunigt und auf zwei Spuren mit jeweils angrenzenden großzügigen 
Fahrradwegen reduziert und in die Mitte des 
Straßenraums verlegt. An geeigneten Plätzen befinden sich Zonen für Kurzzeitparker 
(Ladestationen, Anlieferungen) für unterschiedliche Fahrzeuge.

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In der Zukunft wird die Lietzenburger 
Straße durch eine Abfolge von begrünten Plätzen gegliedert.

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Es entsteht ein verkehrsberuhigter 
Straßenraum mit hoher Aufenthaltsqualität für die Anwohner.

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Städtisches Grün wird im zukünftigen 
Straßenquerschnitt vergrößert und mit 
Anwohnerbereichen verwoben. Die 
Fahr­spuren werden mittig angeordnet.

© gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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Weniger Fahrspuren, mehr Grün, mehr 
Wohnbebauung

Der Blick auf die zukünftige Kreuzung Lietzenburger Straße/Ansbacher Straße verdeutlicht die Vorzüge einer 
menschengerechten Stadtplanung.

© Astigmatic Studio
© Astigmatic Studio

Team

Von Gerkan, Marg und Partner (gmp) ist ein Architekturbüro mit Niederlassungen in 
Berlin, Hamburg, Aachen und vier weiteren Standorten weltweit. „Unsere Arbeit schließt globale Herausforderungen und Themen wie Urbanisierung, Digitalisierung und Mobilität ebenso ein wie das klimagerechte Bauen nach zertifizierten Standards und das Bauen im Bestand.“

https://www.gmp.de/de/

Von links nach rechts:

Hubert Nienhoff, Markus Pfisterer, Nikolai Reich, Sophie Altrock

© Annette Koroll und Katja Strempel

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© Annette Koroll und Katja Strempel
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