Köpenick: Schloßplatz

Uferpark am Schloss

Mit dem autogerechten Ausbau der Müggelheimer Straße wurde die historische Struktur zwischen der südlichen 
Köpenicker Altstadt und dem Schloss sowie dem östlich anschließenden Bereich bis zum Kietzer Graben komplett verändert. Unser Vorschlag revidiert diese unbefriedigende Situation an mehreren Stellen: Sowohl auf der südöst­lichen Seite des Schloßplatzes als auch auf der nördlichen Seite des geplanten Uferparks kommt es zu einer behut­samen, ergänzenden Bebauung (Wohnen und Gewerbe), wodurch Platz und Park – von Fußgängern, Radfahrern 
und Umsteigern der Straßenbahn belebt – erst wieder 
erfahrbar werden. Der in Zukunft deutlich reduzierte 
Autoverkehr wird über die Grünstraße geführt. 
Im Uferbereich entsteht ein attraktiver Begegnungsort für Erholung, Sport und Gastronomie: der Uferpark am Schloss.

© HILMER SATTLER ARCHITEKTEN
© HILMER SATTLER ARCHITEKTEN

Bestehender Straßenraum

Um 1980 wurde eine radikal neue Straßenführung realisiert: die Ost-West-geführte vierspurige Trasse der Müggelheimer Straße überformt den Schloßplatz sowie die rückwärtige Bebauung der Grünstraße. Lediglich ein 25 bis 30 Meter tiefer, öffentlich zugänglicher Uferstreifen mit einem kleinen Ausflugs­lokal und Bootsverleih lässt das 
Potenzial dieser „abgeschnittenen“ innerstädtischen Situation erahnen.

Luftbild 1928

Die Altstadt Köpenick und das Renaissance-Jagdschloss (1677–1685) liegen auf einer Insel im Zusammenfluss von Dahme und Müggelspree. Das Luftbild von 1928 zeigt eine kleinteilige Grundstücksparzellierung mit vielen Wirtschaftsgebäuden und Gassen. Die Stadt wendet sich vom Wasser ab. Schloss und Schlossinsel sind lediglich vom Schloßplatz und von der Langen Brücke aus sichtbar.

Luftbild 2024

In den 1970er Jahren wurde eine vierspurige Hauptverkehrsstraße für Autoverkehr, Bus und Tram angelegt. Die breite Müggelheimer Straße verbindet über die neue Frauentogbrücke und die Lange Brücke die Stadterweiterungen mit dem Berliner Zentrum. Durch den Eingriff wurde der südliche Uferbereich der Altstadt überformt und der Zusammenhang der historischen Stadtanlage und der Schlossinsel zerstört.

Lageplan 2070

Ziel ist es, die Verkehrsachse Müggelheimer Straße zu einer Fuß- und Radfahrverbindung zurückzubauen und einen Landschaftsraum mit vielfältigem Nutzungsangebot zu 
schaffen – mit Aktivitäts- und Ruheflächen, 
Blüh- und Liegewiesen, Baumgruppen sowie Bereichen für die Versickerung von Regenwasser. Außerdem schlagen wir eine bauliche Kante vor, die sich an der Parzellierung der historischen Flurstücke orientiert. 
Das Ufer gestalten wir mit Sitzstufen, Sandstrand, Steg und Pontons sowie mit natürlich belassenen Bereichen.

 

© Luftbild von 1928, Geoportal Berlin
© Luftbild von 1928, Geoportal Berlin
© Luftbild von 2024, Geoportal Berlin
© Luftbild von 2024, Geoportal Berlin
© HILMER SATTLER ARCHITEKTEN
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Uferpark am Schloss

Blick über den Kietzer Graben und den neuen Uferpark Richtung Schlossinsel und Schloßplatz.

© HILMER SATTLER ARCHITEKTEN/Johanna Konopatzky (Illustration)
© HILMER SATTLER ARCHITEKTEN/Johanna Konopatzky (Illustration)
© HILMER SATTLER ARCHITEKTEN
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Team

Das seit 1974 bestehende Architekturbüro HILMER SATTLER ARCHITEKTEN orientiert sich an den wiederkehrenden Grundformen der Architektur und des Städtebaus. 
„Wir entwerfen und entwickeln das Haus und die Stadt so gut wie möglich aus ihrem je­weiligen Kontext. Individualität und Vielfalt, 
Proportion und Präzision im Detail, der menschliche Maßstab sowie das Bedürfnis nach Gemeinschaft im öffentlichen Raum stehen im Mittelpunkt unserer Projekte.“

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