Schon ihr Name unterstrich die außerordentliche Bedeutung dieser Straße, die das Zentrum mit Marzahn verband. Die Leninallee war ein Musterbeispiel autogerechter Stadtplanung in Ost-Berlin. Ihre Nutzungen sind oft attraktiv, aber ohne jeden Zusammenhang und in der Regel ohne Bezug zur Straße.
Die Bundesallee, früher Kaiserallee, war mit ihren schönen Plätzen das Rückgrat der aufwändigsten städtebauliche Figur des Neuen Westens. Nach dem Krieg wurde sie zum Modell des autogerechten Umbaus der Hauptstraßen West-Berlins, ein Umbau, der die gesamte Straße mit ihren Plätzen beschädigte.
In der Weimarer Republik war die Automobilisierung noch sehr bescheiden. Dennoch wurden große Pläne zu einem autogerechten Umbau der Stadt erarbeitet. Ein Gipfelpunkt war der Sanierungsplan für die südliche Altstadt, der den radikalen Umbau des Hauptstraßenzuges zwischen Spittelmarkt und Alexanderplatz vorsah.
Nach dem Fall der Mauer erlebte Berlin einen neuen Schub des Autoverkehrs, bald aber auch eine immer lautstärkere Kritik an der autogerechten Stadt. Ein Beispiel für den Rückbau einer Hauptstraße in dieser Zeit ist die Steglitzer Schloßstraße, der aber nur wegen der parallelen Stadtautobahn (Westtangente) möglich war.
Der Verkehrsplan von Albert Speer sah während der NS-Diktatur den totalen Ausbau des Berliner Großraums zugunsten des Automobils vor. Zahlreiche neue Achsen und Ringe wurden geplant, die im äußeren Autobahnring kulminierten. Innerhalb Berlins wurden vor allem die Pläne entlang der West-Achse Wirklichkeit.
Auch die City West ist eine Berliner Besonderheit: Ein Ort ohne Geschichte wird in kürzester Zeit ein Hauptzentrum einer Großstadt. Ihre Geburtsstunde schlug nämlich erst im Jahre 1882. Zentraler Baustein für die stürmische Entwicklung dieser Gegend war die Anlage des Kurfürstendamms nach dem Vorbild der Pariser Champs Élysées.
Die Allee Unter den Linden war eine Prachtstraße aus der Frühzeit des Absolutismus – außerordentlich, ja verschwenderisch breit, mit vier Baumreihen, ein Vorbild für spätere Hauptstraßen. Baulich geprägt hat sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem Karl Friedrich Schinkel.
Die Neugestaltung der Market Street stellt einen kulturellen Wandel bei der Neupositionierung des Radfahrens in der kalifornischen Metropole dar. Gehl Architects führten zusammen mit der Stadt zwei Elemente zur Gestaltung einer „Better Market Street“ ein: großzügige, erhöhte Radwege und Zonen für „Straßenleben“.