Grußwort von Ute Bonde

Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin

© Marc Vorwerk
© Marc Vorwerk

Was für eine großartige Idee, eine Ausstellung über die Berliner Straßen im Wandel der jüngsten beiden Jahrhunderte inmitten einer Straße zu zeigen! Und nicht auf irgendeiner, sondern Unter den Linden. Auf dem Mittelstreifen jener Straße also, die gern im Zusammenhang mit der Umschreibung „Pracht-Boulevard“ genannt wird.

Nicht immer war diese Bezeichnung angebracht. Nicht vergessen sind die langen Jahre der scheinbaren und bedrückenden Perspektivlosigkeit einer Sackgasse der Weltgeschichte, die an der uns und unsere Stadt teilenden Mauer endete. Nie vergessen werden dürfen die Fackelaufzüge in unserer historisch finstersten Zeit und das unheimliche Geschehnis der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933. Sie werfen bis heute Schatten auf diese besondere
Straße der deutschen Historie. Heute ist sie wieder unsere Straße, die an dem großartigen und verbindenden Brandenburger Tor zweifellos ihren Höhepunkt findet.

So ist die Freiluftausstellung buchstäblich mitten Unter den Linden eine wunderbar angemessene Art, den 200. Gründungstag des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin-Brandenburg e.V. zu begehen. Den Mitgliedern dieses Vereins, der zu den ältesten und aktivsten Fachvereinen Deutschlands gehört, möchte ich zu ihrem besonderen Jubiläum gratulieren.

Und danken möchte ich Ihnen! Für Ihre Beiträge zur modernen, aber nicht geschichtsvergessenen Weiterentwicklung der Straßen von Berlin, die den heutigen Ansprüchen an unser aller Mobilitätsbedürfnisse in Harmonie mit Architektur und Umwelt gerecht werden müssen. In diesem respekt- und rücksichtsvollen Miteinander der Menschen unserer Stadt können und werden Ihre Ideen mit Sicherheit für uns alle hervorragende Beiträge leisten. 

Als höchst engagierte Architekten und Ingenieure, die sich ihr Leben lang fortbilden und offen sind für Innovationen, leisten Sie Tag für Tag ihren Beitrag für eine funktionierende, zukunftsgewandte, lebenswerte Stadt Berlin. Dafür nochmals Dank und Glückwunsch zum Jubiläum.