Grußwort von Christian Gaebler

Ich freue mich sehr, dass der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) sich im Rahmen der Ausstellung „immer modern! Berlin und seine Straßen“ mit einem sehr wichtigen Thema unserer Stadt befasst – dem öffentlichen Raum. Für die Gestaltung und das Lebensgefühl einer Stadt ist dieser Raum von großer Bedeutung. Wir, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, unterstützen die Ausstellung, denn die Straßen und der öffentliche Raum unserer Stadt dienen nicht nur allein der Fortbewegung, sie sind vor allem auch Orte des Miteinanders und der Begegnung, des städtischen Lebens. Die Wandlung und unterschiedlichen Vorstellungen für die Nutzung des Berliner Straßenraums lässt sich in der Ausstellung eindrücklich nachvollziehen. Während bis in die 1960er Jahre hinein die Planer sich auf eine „autogerechte Stadt“ konzentrierten, setzte in den letzten beiden Jahrzehnten ein Umdenken ein. Der öffentliche Raum wurde von den Menschen wieder zurückerobert.

Auch für das demokratische Miteinander entfaltet der öffentliche Straßenraum eine große Bedeutung. Wo sonst treffen Menschen mit den unterschiedlichsten sozialen Hintergründen aufeinander und kommen miteinander in einen Austausch. Der öffentliche Raum erfährt somit eine immer größere Bedeutung für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. In einer Stadt mit immer mehr Menschen entstehen ganz unterschiedliche, auch individuelle Ansprüche
an den öffentlichen Raum. Deswegen muss dieser auch aktiv gestaltet und immer wieder neu gedacht werden. Aus diesem Grund hat Berlin in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen und Programme aufgelegt wie beispielweise das Berliner Plätzeprogramm, mit dem bereits über 50 Plätze in der gesamten
Stadt attraktiver gestaltet wurden. Auch in den neuen Stadtquartieren wie der Wasserstadt in Spandau oder auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Köpenick entstehen Quartiere mit großzügigen Fußgängerbereichen und Plätzen, die eine hohe Aufenthaltsqualität für die Menschen bieten.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und neue Erkenntnisse beim Erkunden der Ausstellung und des Katalogs.